Geschichte

Bienhof

Von Hellendorf kommend, die Straße pendelt behaglich hin und her, die breite Wiesenaue begleitet von zwei steil aufsteigenden Waldhängen. Zur oberen linken bildet der Waldsaum gleichzeitig die Landesgrenze, zur rechten reicht der Wald hinab bis in das feuchte Wiesenland. Hinter dem Buschweg, oft versteckt, murmelt der forellenreiche Bach. Endlich taucht eine Häusergruppe auf, das ehemalige Hammergut Bienhof. Die Giebelfront der Herberge grüßt zuerst. Vornehm und zurückgezogen ragt dahinter die steildachige Jagdvilla auf. Links der Straße steht ein Bauerngut. Oberhalb der Villa kreuzt ein Weg das Tal, der von Oelsen herabkommt und in Richtung Schlosserberg durch den Peterswalder Grund über die böhmische Grenze in den Ort Peterswald führt. Weiter talaufwärts fließt das Wasser des idyllischen Mordgrundbaches und wird in einem weitläufigen Mühlenweiher aufgestaut. Zwischen Naturschutzwiesen, Erlenwäldchen und weitläufigen Bergen befindet sich das romantische Mühlengut und bildet das letzte sächsische Grundstück der landesabgrenzenden Siedlung.

Bienhof 1925
Bienhof 1925 fotografiert von Max Nowak, links die Mühle. Quelle http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/33010279

Das Mühlgut

Schon seit 1599 befindet sich das idyllische Mühlengut in unserem Familienbesitz und wird seither traditionell an die Nachkommen weitergegeben. Das Herzstück ist dabei die am Teich stehende Bienhofmühle, deren Grundmauern auf der im Mittelalter erbauten Wasserkraftanlage, vom ehemaligen Hammergut, steht. Von unseren Vorfahren, einst als Mahlbetrieb und Schnapsbrennerei genutzt, erwarb Karl Heinrich Kluge 1834 das Schankrecht, wodurch wenige Jahre später „Das Gasthaus Bienhof“ eröffnete. Dieses Geschäftsmodell etablierte sich und lockte Gäste aus aller Welt an. Mit dem Ableben unserer lieben Großmutter Frieda Mende erlosch der einst beliebte Schankbetrieb. Noch heute ist ihre Leidenschaft für den Bienhof und ihr gastronomisches Geschick unvergessen. An ihr Gedenken, der Liebe zur Natur und der Verbundenheit zur Heimat fassten wir 2009 den Entschluss, das in die Jahre gekommene Mühlengut wieder aufzubauen. Mit seinem alten Charme soll die Gaststube mit Übernachtungsmöglichkeiten in der wunderschönen Bienhoflandschaft wiedereröffnet werden.

Im Juli 2022 veranstalteten wir zum internationalen Mühlentag ein Mühlenfest. Der Ansturm der Besucher war überraschend groß und viele schätzten das romantische Ambiente des Mühlengutes. Seither etablierte sich eine kleine Gastwirtschaft, welche oft für Feierlichkeiten oder sonntags von Wanderern und Besuchern zum Verweilen genutzt wird.